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Rome

Latein

Fachbeschreibung

Latein ist die Sprache der römischen Antike. In der Blütezeit des römischen Reiches war Latein eine Weltsprache und wurde durch das Fortleben in unterschiedlichsten Verwendungen in Spätantike, Mittelalter und Neuzeit zur Basissprache Europas. Ihre Vollendung findet die lateinische Sprache vor allem in der römischen Literatur der klassischen Zeit. Die zeitübergreifende inhaltliche Bedeutsamkeit und die herausragende sprachlich-künstlerische Gestaltung dieser Werke spiegeln sich auch in ihrer mehr als zweitausendjährigen Rezeption. Die lateinische Sprache, die lateinische Literatur, die antike Kultur und ihr Nachwirken in der europäischen Tradition sind die zentralen Gegenstandsbereiche des Lateinunterrichts. 

Historische Kommunikation ist Leitziel des Faches Latein. Der Lateinunterricht fördert zugleich in besonderer Weise die Sprachbildung.

Durch die historische Kommunikation erhalten die Schülerinnen und Schüler Hilfe zur persönlichen Orientierung und Selbstbestimmung in der komplexen modernen Welt. Zugleich entdecken sie die griechisch-römische Antike als gemeinsame Grundlage europäischer Kultur. Damit fördert der Lateinunterricht ihre kulturellen und interkulturellen Kompetenzen. 

Das Fach Latein ermöglicht vertiefte Einsichten in das antike Weltbild und damit in geistesgeschichtliche, historische und sprachliche Prägungen des modernen Europa. Lateinische Texte eröffnen den Zugang zu einer in der Vergangenheit liegenden und in der Gegenwart wirksamen Welt. Im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, Ver- trautheit und Fremdheit, Kontinuität und Wandel sehen sich die Schülerinnen und Schüler mit Grundfragen und -konstanten menschlicher Existenz konfrontiert und gewinnen daraus wertvolle Einsichten und Perspektiven für die eigene Haltung und Positionierung in ihrem gegenwärtigen und zukünftigen Leben. 

Mit Hilfe kognitiver und affektiver Zugangsmöglichkeiten treten die Schülerinnen und Schüler in einen Dialog mit den lateinischen Texten. Sie begegnen der antiken Kultur, Politik und Gesellschaft, Philosophie und Religion, Wissenschaft und Kunst, sie treffen auf historische Persönlichkeiten und mythologische Figuren. Indem sie sich mit den Lebensbedingungen, mit menschlichen Erfahrungen und Schicksalen, mit Denken und Handeln und mit Werten und Normen auseinandersetzen, lernen sie die bis heute nachwirkende antike Lebenswelt in ihren wesentlichen Facetten kennen, formulieren eigene Fragestellungen und stellen Beziehungen her zu ihrer eigenen Zeit und Lebenssituation. Dabei reflektieren sie fremde und eigene Denkmodelle, Verhaltensweisen und Wertvorstellungen und entwickeln Offenheit und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen. 

 

aus: Kernlehrplan für die Sekundarstufe I Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Latein, hrsg. vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2019, S. 8, abrufbar unter: 

Schulentwicklung.nrw

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Latein Sek I

Die erste Möglichkeit Latein zu erlernen, erhalten die Schülerinnen und Schüler ab dem siebten Schuljahr, wo jedes Kind zwischen Latein und Französisch wählen kann. Haben sie diese Chance verpasst und zunächst Französisch gewählt, so können sie im achten Schuljahr im Wahlpflichtbereich II Latein als dritte Fremdsprache anwählen. Wenn die Schülerinnen und Schüler in beiden Fällen fünf Jahre lang Latein gelernt haben, erhalten sie bei einer abschließenden ausreichenden Note das angestrebte „Latinum“.

Im Lateinunterricht steht der lateinische Text im Mittelpunkt, den wir vom Lateinischen ins Deutsche übersetzen. Dadurch erlangen wir ein Verständnis von der Antike, dem Denken und Leben der Menschen damals. Wir gestalten den Lateinunterricht an unserer Schule mit der Intention, die lateinische Sprache auch in unserer heutigen Welt lebendig zu halten. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, sowohl in den ersten (gut) drei Jahren, in denen die Grundlagen der Sprache im Lehrbuch gelernt werden, als auch in der folgenden Phase der Originallektüre moderne Unterrichtsmethoden und Medien zum Einsatz zu bringen.

Wer sollte also Latein wählen?

Latein ist ein gutes Unterrichtsfach für all diejenigen, die ein Interesse an Sprachen haben, die sich für Geschichte und speziell die Antike interessieren und die sich mit den Wurzeln unserer europäischen Kultur auseinandersetzen möchten.

In den ersten ca. 3 Jahren des Lateinunterrichts wird die lateinische Sprache schrittweise erlernt, so dass kurze, vereinfachte lateinische Texte übersetzt werden können. Wir arbeiten mit dem Schulbuch „Prima nova“, das mit seinem vielfältigen, auf individuelle Schülerbedürfnisse eingehenden Material und vor allem auch mit zahlreichen Angeboten für den PC einen modernen Unterricht ermöglicht.

Thematisch befassen wir uns in dieser Phase mit Aspekten des römischen Alltags, der römischen Geschichte, der griechisch-römische Mythologie und mit Rom und seinen Provinzen.

Auch die anschließende Lektürephase entspricht nicht mehr dem weit verbreiteten Klischee, dass man die Vokabeln aus einem Lexikon heraussucht, einmal schüttelt und dann schon irgendeinen Satz übersetzen kann. Damit die Schülerinnen und Schüler die Texte auch wirklich verstehen, bringen wir beispielsweise bei der Lektüre von Caesars „Bellum Gallicum“ auch Comics zum Einsatz und benutzen Textausgaben, bei denen sich der Inhalt den Schülern und Schülerinnen schon oft durch konzentriertes, verstehendes Lesen erschließt.

Latein in der Oberstufe

In der Oberstufe steht die Lektüre von Originalautoren, wie z.B. Ovid, Vergil, Cicero, Seneca oder Livius im Mittelpunkt, wobei sich die Themen in der Qualifikationsphase an den Vorgaben des Zentralabiturs orientieren. Thematisch befassen wir uns mit

  • Gefühlen und Erfahrungen der Römer, die vor allem in der römischen Dichtung eine Rolle spielen.

  • Sinnfragen des Lebens und Grundbegriffen der römischen Philosophie.

  • Rede und Rhetorik.

  • Staat, Staatstheorie und Politik während der Epoche der Republik und der Kaiserzeit.

Neben der Lektüre und Interpretation lateinischer Texte nimmt auch die Erweiterung der Methodenkompetenz einen wichtigen Platz im Lateinunterricht ein, in z.B. der wissenschaftliche Umgang mit Quellen trainiert wird. Durch den Vergleich der Texte mit archäologischen Funden oder mit Texten bzw. Bildern auch aus anderen Epochen wird die Bedeutung sowie das Fortleben der gelesenen Texte verdeutlicht.
Mit diesem Ansatz ist es uns in den letzten Jahren auch regelmäßig gelungen, Schüler und Schülerinnen so für die lateinische Sprache zu begeistern, dass sie das Fach bis zum Abitur fortgeführt und höchst erfolgreich abgeschlossen haben.

Latein Curriculum
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