Cross-over Musikprojekt als Brücke zu den Menschenrechten
- Martin Eibach

- vor 2 Tagen
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Theater-Projektkonzert am Gymnasium Herzogenrath verbindet klassische und moderne Musik mit gesellschaftlichem Engagement, Kalligrafie und HipHop
Am 10. November präsentierte das Gymnasium Herzogenrath ein außergewöhnliches Theater-Projektkonzert im Rahmen des Kulturrucksack-Programms der Städteregion Aachen. Über 110 Jugendliche präsentierten Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern. Dabei wurde klassische Musik mit zeitgenössischen Arrangements verknüpft und die Geschichte der Menschenrechte von und für junge Menschen in kurzen Theaterszenen lebendig präsentiert.
Das ambitionierte Programm entstand in der Zusammenarbeit des Eurode Jugendorchesters Herzogenrath (Leitung: Martin Eibach) und des Aachener Streicherensembles Phantabio (Leitung: Marion Simons-Olivier) und einem kleinen Projektchor (Leitung: Eva Honecker). Aus den Musikgruppen entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer Freizeit eigenständig Theater-Szenen zu den Musikwerken, verfolgten Fragen nach Freiheit, Gleichheit und Zivilcourage durch verschiedene Epochen von der Antike bis in die Gegenwart.
Ein besonderer Höhepunkt im Programm war der Hip-Hop-Workshop, der das Thema Menschenrechte über die Street-Art-Kultur erschloss. Die Tänzerinnen und ein Tänzer im Alter von 10-14 Jahren griffen, angeleitet durch die junge Choreografin Jana Yapura (Compagnie Irène K, Eupen), die ursprünglich aus sozialen Protesten entstandene Hip-Hop-Kultur auf, um eigene Erfahrungen mit Ungerechtigkeit zu artikulieren. Sie fingen die Energie jugendlicher Street-Battles ein und verwandelten diese in ein kraftvolles Plädoyer für Verständigung und Respekt.
Songwriting: Menschenrechte im Alltag
Ebenso überzeugend präsentierte sich nach der Pause der Songwriting-Workshop unter Leitung von Warner Poland und Petra Jansen (beide Berlin). Vier junge Bandgruppen bewiesen mit ihren selbstgeschriebenen Songs, dass sie abstrakte Menschenrechtsprinzipien in ihre persönliche Lebenswelt übersetzen können. Ihre authentischen Texte erzählten von persönlichen Erfahrungen mit Ausgrenzung, Solidarität und dem Mut zum Anderssein. Die Vielfalt der musikalischen Stile – von Pop-Balladen bis hin zu rockigen Nummern – zeigte, dass Menschenrechte in jeder musikalischen Sprache ausgedrückt werden können.
Klassische Werke und interdisziplinäre Ansätze
Das Programm verknüpfte diese modernen Formate mit etablierten Werken wie Axel Chr. Schullz' Vertonungen der Menschenrechtserklärung und Paul Barkers „Perpetuum". Im Vorraum der Aula des Gymnasiums waren für die zahlreich erschienenen Konzertgäste auch die Ergebnisse des Kalligrafie-Workshops (Beispiel: „Alle haben ein Recht auf Bildung“) unter Anleitung des renommierten Aachener Grafikers Thomas Hoyer zu sehen. Diese ergänzte das Konzert um visuelle Interpretationen der Menschenrechte im Medium der Schriftkunst. Auch die Licht- und Tontechnik des Abends wurde von Schülern eigenhändig gesteuert: Workshopleiter Andree Rother lobte sein junges Technik-Team am Ende für eine überzeugende Leistung bei der Ton- und Lichtsteuerung.
Das Theater-Projektkonzert demonstrierte eindrucksvoll, wie Musik und Künste als Weltsprache Menschen verbinden können. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler zeigten nicht nur beachtliche künstlerische Leistungen, sondern auch ein bemerkenswertes Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung. Unter intensivem Schlussapplaus des Publikums dankte die stellvertretende Schulleiterin, Frau Vohn, allen Beteiligten für ihr großes Engagement in diesem besonderen Projekt des Kulturrucksacks 2025.























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