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Die Geschichte in der Gegenwart- über die Gedenkveranstaltung zum 9.11.2025 zum 87. Jahrestag des Pogroms in Deutschland 

  • Autorenbild: Daniel Bani-Shoraka
    Daniel Bani-Shoraka
  • 18. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Die immer größer werdende Zahl der Besucher*innen in und vor dem Klösterchen, die Wind und Wetter trotzten, begingen eine Zeit des Gedenkens aufgrund der Gräueltaten an der deutschen Bevölkerung jüdischen Glaubens vor nunmehr 87 Jahren. Unsere Schülerschaft hatte dafür Informationen über die historischen Zusammenhänge im Allgemeinen wie auch in Herzogenrath aufbereitet und vorgetragen. Musikalische Beiträge schufen einen würdigen Rahmen, der zum Nachdenken einlud.

 Das jährlich mehr Besucher*innen kommen, kann aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Lehren aus der Shoah von Teilen der heutigen Gesellschaft in Frage gestellt werden.  

Vergleicht man die vorjährigen Veranstaltungen mit der Jetzigen, so rückte neben das unerlässliche Erinnern an die individuellen Leiden auch die Frage nach der Notwendigkeit und Bedeutung einer Erinnerungskultur. 

Die Antwort darauf war so selbstverständlich wie nachdrücklich:  Erinnern ist das Gegenteil von Verschweigen. Verschweigen löst keine Probleme. Die Wahrheit findet ihren Weg ans Licht und so kann das Verschweigen selbst zum Problem werden.  

Das wurde exemplarisch an der Lebensgeschichte einer zwangsadoptierten Argentinierin, deren Eltern von der damaligen Militärdiktatur ermordet wurden und die dann bei privilegierten Mitläufern des Regimes aufwuchs, deutlich gemacht. Der Bruch mit den Zieheltern wurde vollzogen – die Vergangenheit hat die Gegenwart eingeholt! Glück sieht anders aus. 

Das das Verschweigen bzw. Relativieren des Verbrechens an der Menschheit von der extremen Rechten intendiert ist, mag nicht verwundern. Auch deshalb wurden Herrn Höckes (AfD) Behauptungen vom „Denkmal der Schande“ historische Reden wie z.B. von Thomas Mann entgegengehalten.  

Ein bemerkenswerter Beitrag zum versöhnlichen Erinnern war da so einfach wie bestechend:  Wir sind bei der Anerkennung aller Unterschiede doch alle gleich, so wie die Pizza, die bei allen unterschiedlichen Belägen doch immer eine Pizza bleibt - und alle mögen Pizza – oder noch kürzer: Liebe ist die Antwort! (frei zitiert nach einer Musikantengruppe aus Liverpool) 


Kurzum: Es war eine Veranstaltung, die dem Anlass Würde verlieh, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Nachdenken anregte und die mit ihren musischen Beiträgen herausstach. 

Anstatt einer Aufreihung der vielen Mitwirkenden möge hier nur ein tief verbundener Dank für die geleisteten Mühen zum Ausdruck gebracht werden. Sie/ Ihr alle habt einen gelungenen wie wichtigen Beitrag zu einem schweren Thema geleistet. 



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