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Religion

Religion – (k)ein Fach wie jedes andere?

Der Religionsunterricht gehört zum Bildungsauftrag einer öffentlichen Schule und möchte doch mehr als nur „ordentliches Lehrfach“ (Art. 7 Abs.3 Grundgesetz) sein. In einer pluralen und schnelllebigen Welt sollen Kinder und Jugendliche Fragen nach der eigenen Lebensführung stellen, Orientierung erfahren und Zuversicht schöpfen. In einem dialogischen Prozess versucht der Religionsunterricht daher die Fragen und Erfahrungen der Lernenden mit den Fragen des Glaubens und der biblischen Überlieferung in Beziehung zu setzen. 

Auftrag, Ziele, Leitlinien oder: Warum überhaupt Religionsunterricht? 

  • Wo wohnt Gott? Warum lässt Gott Kriege zu? Wie sieht das Paradies aus? Wer bin ich und welchen Platz habe ich in dieser Welt? Was macht mich glücklich? Der Religionsunterricht soll Schüler*innen ermutigen, Fragen an das Leben zu stellen, die ihre Identität, Geheimnisse des Unvorstellbaren, die Existenz Gottes, das menschliche Zusammenleben, Leiden, Sterben, den Tod und ein Leben darüber hinaus betreffen und so Prozesse des gemeinsamen Staunens, Nachdenkens, Sprechens und Weiterfragens ermöglichen.

  • Literatur, Kunst, Musik, Kinofilme, Werbung und andere Medien bleiben ohne ein Grundwissen der jüdisch-christlichen Tradition und der biblischen Geschichten unverständlich. Das Erwerben von Kenntnissen des christlichen Glaubens hilft uns auch heute die europäische Kultur und Gesellschaft besser zu verstehen.

  • Der Religionsunterricht fördert die Urteilsfähigkeit der Schüler*innen in ethischen Fragestellungen und menschlichen Grenzerfahrungen, wie z.B. Wie sieht ein nachhaltigeres Leben aus und was hat das mit dem Schöpfungsauftrag zu tun? Hat religiöse Satire Grenzen? Darf der Mensch medizinisch alles umsetzen, was er kann? Was bedeutet selbstbestimmtes Sterben in Würde? Woran kann ich mich orientieren? Wie gelange ich zu einer ethisch begründeten Entscheidung?

  • Der Religionsunterricht verdeutlicht durch das Aufsuchen außerschulischer Lernorte und das Feiern von gemeinsamen Gottesdiensten in der Kirche die Bedeutung des Glaubens und der Religion im Alltagsleben.

  • Der Religionsunterricht will einen Beitrag dazu leisten, Menschen, die häufig eher am Rande der Gesellschaft stehen, nicht zu übersehen und über Möglichkeiten der Unterstützung und Integration nachzudenken. 

  • Der Religionsunterricht will bewusst gegen eine gemütliche Gleichgültigkeit, Vorurteile und Diskriminierung von Fremdartigem aufrütteln und zum Nachdenken und Handeln anregen. Im Sinne der Dialogfähigkeit will der Religionsunterricht helfen, Verständnis für fremde Weltbilder zu entwickeln. Für eine gelungene Verständigung zwischen den Religionen sind gegenseitiges Wissen und der Respekt vor anderen religiösen Traditionen entscheidend. 

  • Der Religionsunterricht am Städtischen Gymnasium Herzogenrath ist in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ein konfessionell-kooperativer Religionsunterricht, d.h. ein gemeinsamer Religionsunterricht für evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler, der gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler beide konfessionellen Perspektiven im Laufe des Unterrichts kennenlernen und sich mit ihnen auseinandersetzen.

  • Der Religionsunterricht ab der Jahrgangsstufe 7 wird als konfessioneller evangelischer oder katholischer Unterricht erteilt. Schüler*innen anderer Konfessionen, Konfessionslose und Schüler*innen anderer Religionen sind ebenso eingeladen, am Unterricht teilzunehmen.

Die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen verstehen sich als Team, das den ökumenischen Gedanken in Achtung und Wahrung der konfessionellen Unterschiede unterstützt.

Bibel

Evangelische Religion

Der evangelische Religionsunterricht begleitet die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, indem er sie in ihren Fragen zur religiösen Dimension der Wirklichkeit unterstützt und dabei hilft, religiös sprachfähig zu werden. Das biblisch-christliche Verständnis von der Menschenfreundlichkeit Gottes, der den Menschen in der Person Jesus Christus begegnet, bildet die Grundlage des evangelischen Religionsunterrichts. Die biblische Überlieferung für die Gegenwart zu deuten und eigene Perspektiven zu entwickeln, gehört zu den spannenden und lebensbezogenen Aufgaben des Religionsunterrichts. Dabei bietet er auch kirchenfernen und kirchenkritischen Schülern einen Raum, um mit religiösen und philosophischen Traditionen und unterschiedlichen Werthaltungen ins Gespräch zu kommen und theologische Grundlagen zu reflektieren.
Wichtige Fragen und Herausforderungen unserer Zeit wie Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung kommen zur Sprache.
Im Religionsunterricht begegnen sich Lehrende und Lernende mit ihrer je eigenen Geschichte. Er unterstützt soziales und kommunikatives Lernen und fördert Toleranz und Emphatie.

Kirche Kreuz

Katholische Religion

„Religion ist im weitesten und tiefsten Sinne des Wortes das, was uns unbedingt angeht.“

(Paul Tillich, 1886-1965, deutscher Theologe)

Katholischer Religionsunterricht ist ein Ort für existentielle Fragen …

  • Warum lebe ich?

  • Woher komme ich?

  • Wohin gehe ich?

  • Hat mein Leben einen Sinn oder bin ich nur ein Produkt des Zufalls?

  • Warum gibt es Leid auf der Welt?

  • Welche Bedeutung hat Gott für mein Leben?

Diese Fragen stehen seit jeher im Mittelpunkt menschlichen Interesses und deshalb lässt sich Paul Tillich wohl beipflichten, dass Religion uns angeht oder zumindest angehen kann.

Katholischer Religionsunterricht will den Schülerinnen und Schülern Hilfestellungen anbieten, um sich mit jenen Fragen auseinanderzusetzen zu können, will aber auch offen sein für die Fragestellungen und Probleme, die die Heranwachsenden selber formulieren. Vor dem Hintergrund des eigenen Glaubens und im Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen, den Naturwissenschaften und anderen Positionen der Weltdeutung will katholischer Religionsunterricht Schülerinnen und Schüler für jene Fragen sensibilisieren, über eigene Glaubensinhalte informieren und Raum zur Diskussion geben.
Das Lernziel besteht dabei nicht in einer christlich-religiösen Identität der Schülerinnen und Schüler. Der katholische Religionsunterricht bietet den Heranwachsenden vielmehr die Möglichkeit, selbstbestimmt die Tragfähigkeit religiöser Überlieferungen im Kontext eigener Wirklichkeitserfahrung zu erproben. In einer zunehmend säkularisierten, pluralisierten und globalisierten Welt können Heranwachsende durch katholischen Religionsunterricht die Spuren der eigenen Kultur erkunden und über die Relevanz christlicher Werte in der Gegenwart reflektieren. Durch Kenntnisse über die eigene Religion wie auch durch Wissen über andere Religionen und Weltanschauungen können Schülerinnen und Schüler so zu einer mündigen Position in jenem Kontext gelangen, welche Respekt und Toleranz gegenüber anderen Ansichten miteinschließt.

Gottesdienste

Gottesdienste am SGH

Das regelmäßige Angebot ökumenischer Gottesdienste gehört zum festen Bestandteil gelebter Gemeinschaft am SGH. Dabei haben sich über das Jahr verteilt einige Gottesdienstangebote besonders etabliert: Der Einschulungsgottesdienst für die Fünftklässler und ihre Familien am Tag der Aufnahme, der Weihnachtsgottesdienst für die gesamte Schulgemeinschaft und der Abiturgottesdienst, der insbesondere für die Abiturienten und ihre Familien und Angehörigen gedacht ist.

Die Gottesdienste werden von den Fachschaften für katholische und evangelische Religion sowie einzelnen Schülerinnen und Schülern oder ganzen Religionskursen vorbereitet. Dabei stehen stets an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfende Themen im Vordergrund, die ohne den „erhobenen Zeigefinger“ auf die lebensbejahende Botschaft des Evangeliums fokussiert sind. Nicht selten werden aktuellen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen so lebenswerte Alternativen gegenübergestellt.

Zum festlichen Charakter der Gottesdienste trägt immer auch die freundliche Unterstützung von Priestern aus den Nachbargemeinden und der Fachschaft Musik mit diversen Chören und Orchestern bei.

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